Wir reden über: Captain America: The First Avenger

Are you sure you know what you’re doing? – Yeah. I punched out Adolf Hitler 200 times.“

Der einst so grosse Glanz der Grossmacht USA scheint zu langsam aber sicher zu bröckeln. Schulden, eine sterbende Wirtschaft und ein durch den Kellerboden rasselnder Dollar machen es den Amis momentan ein wenig schwer ihrer Lieblingsbeschäftigung dem Patriotismus nachzugehen. Da kommt es gerade recht, dass da der amerikanischte aller amerikanischen Helden Captain America in die Flagge steigt und sein Leinwanddebüt gibt.

Story:

Amerika in den vierziger Jahren, die ganze Welt spielt Krieg und nur der kleine Steve Rogers darf nicht mitmachen. Um dies zu ändern bewirbt er sich unzählige Male bei der Armee, wird aber aufgrund seiner Statur und Gesundheitszustandes immer wieder abgelehnt. Bei einem erneuten Versuch endlich seinen Dienst für das Vaterland zu erfüllen, wird er von dem deutschen Wissenschaftler Dr. Erskine entdeckt, der für die Army ein Supersoldaten-Programm entwickelt. Steve meldet sich natürlich sofort freiwillig dafür und schafft es sogar als erstes Versuchskaninchen für das Super-Serum herzuhalten. Nach einem erfolgreichen Versuch steigt Rogers als strahlender Hüne mit Superkräften hervor und erhofft sich nun die lang ersehnte Entsendung an die Kriegsfront. Stattdessen muss er als Propagandaclown für die Regierung herhalten und dem Volk zuhause und den Soldaten in Übersee ein bisschen die Laune vertreiben. Erst als sein bester Freund Bucky von der Nazi-Organisation Hydra entführt wird, entscheidet Steve selbst in Kampfgeschehen einzugreifen.

Stil:

Captain America ist wie kein anderer Superheld ein Kind der Kriegsjahre und muss entsprechend dieser Vorgabe auch in dieser Umgebung platziert werden. Den Fehler Cap grösstenteils in der Gegenwart anzusiedeln wie es der erste Kinofilm oder die Fernsehserie taten, machte man hier zum Glück nicht. Man spürt den Geist der Vierziger und versteht auch als nicht Amerikaner wie wichtig damals eine grosse Symbolfigur war, auf welcher Seite sie dann auch immer stand. Die Darstellung vom Captain als lächerlicher Hampelman im Stoffkostüm, der für das Vaterland weibelt ist besonders aus heutiger Sicht extrem witzig, da dies auch in der „echten“ Welt sein anfängliche Zweck war und Hitler so einen Schlag ins Gesicht zu versetzen, wie auch immer man das umsetzte. Ein klein bisschen enttäuscht war ich ja schon,  dass nicht genügend „richtige“ Nazis im Film zu sehen waren, den die Hydra-Agenten wirkten mehr wie Stormtroppers als wie Braune Soldaten, was aber angesichts der Erscheinung von Johann Schmidt a.k.a red Skull schnell wieder wett gemacht wurde.

Charaktere:

Viele befürchteten, dass Chris Evans der Rolle der grossen amerikanischen Helden nicht gerecht werden könnte. Da ich wie gesagt kein Ami bin, kann ich mir in diesen Punkt kein Urteil erlauben, jedoch bot er im grossen und ganzen eine gute Leistung auf der Leinwand, die sehr im Kontrast zu seinen anderen bekannten Rollen als protzender Macho steht. Vielleicht ist er schon ein bisschen zu perfekt und fand nicht genügend Tiefe was bei einem Actionfilm dieses Kalibers aber auch nicht wirklich erforderlich war. Endlich einmal wurde auch die weibliche Rolle an der Seite des Heldens nicht mit einer eindimensionale Jungfrau in Nöten besetzt und Haley Atwell als Agent Peggy Carter teilt mit ihrem scharfen britischen Mundwerk (wobei das nicht das einzig scharfe an ihr war) auch mal derbe Stücke aus und bringt gewisse Herren ganz schön ins Schwitzen. Für etliche entspannte Lacher sorgten dann zwischendurch immer wieder Tommy Lee Jones als General Phillips und Dominic Copper in der Rolle von Tony „Iron Man“ Starks Vater Howard, dem man anmerkte, dass er sich sehr stark an Downey Jr.‘ Performance in den Iron Man Filmen orientierte. Einen optisch zwar eindrücklichen aber ein wenig zu klischeehaften Superschurken gibt Hugo Weaving als Red Skull ab. So ist der Grund für seine Weltherrschaftpläne bis zum Schluss unklar, mal abgesehen von der Tatsache, dass er ein Nazi ist. Als Schweizer hat es mich dann noch besonders gefreut, dass diese ein paar mal als Gagvorlage dienen durfte und mit Anatole Taubman auch einer der unsrigen in einer grossen Hollywood-Produktion vertreten ist, wenn auch nur als sich vapurisierender Nazi-Oberst.

Fazit:

Ich sage es gern nochmal in bin kein Amerikaner aber ich denke, dass muss man auch nicht sein um den Film zu mögen. Denn jeder wünscht sich eine Symbolfigur zu der er oder sie aufblicken kann auch wenn diese eine alberne Maske mit Flügeln dran trägt. Captain Ameirca: The First Avenger überzeugt in erster Linie mit tollen Effekten und autethischen Kulissen, die Schauspieler sind zwar nicht oberstes Hollywoodniveau bringen aber die Charaktere glaubhaft rüber und verliehen ihnen Gefühl. Im Gegensatz zu den anderen Avenger-Flmen findet dieser hier eine gute Balance zwischen Action, Drama und Komödie noch mehr als Thor der in der zweiten Hälfte ziemlich schnell in ein leichtes Wirrwarr  abdriftete. Alle Vorspeisen wurden nun also serviert und degustiert und ich erwarte nun mit Freuden den Hauptgang The Avengers

9 Antworten to “Wir reden über: Captain America: The First Avenger”


  1. 1 Owley August 19, 2011 um 12:46 am

    Vapoooooorisierend. Vapooooorisierend.
    Ansonsten stimme ich dir zu. Glaubs.
    Und: Du bist krank.

  2. 3 spanksen August 19, 2011 um 2:46 pm

    Warte auf den Bluray Release, Planet der Affen hat mir mehr gereizt (der war übrigens auch großartig!)

  3. 4 donpozuelo August 19, 2011 um 3:14 pm

    Selbst die bei Spiegel Online waren positiv überrascht von diesem Film, was mich sehr überrascht hat und weswegen ich noch mehr davon überzeugt bin, mir den Film auch im Kino angucken zu gehen.


  1. 1 Wir reden über: The Avengers « Jason Auric – Sweet Nonsense Trackback zu April 25, 2012 um 1:18 am
  2. 2 Review: Captain America: The First Avenger (Film) Trackback zu Mai 20, 2012 um 9:16 pm
  3. 3 Wir reden über: Iron Man 3 | Jason Auric - Sweet Nonsense Trackback zu April 30, 2013 um 9:12 pm
  4. 4 Wir reden über: Thor: The Dark World | The Sweet Nonsense Trackback zu November 2, 2013 um 5:57 pm

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