„There comes a day when I don’t have to be a Princess. No rules, no expectations. A day where anything can happen. A day where I can change my fate.“
Alle Prinzessinnen sind elegant, vornehm und sie tun nur das was ihnen gesagt wird. Nie würde eine Prinzessin in Frage stellen was von ihr verlangt oder erwartet wird, sie folgt ihrer einzigen Bestimmung, nämlich dem Wohl des Königreichs zu dienen und dafür zu sorgen, dass dieses durch Stammhalter die Mauern der Zeit überdauern wird. Alle Prinzessinnen? Nein eine unbeugsame schottische Prinzessin hört nicht auf ihre Pflichten Wiederstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für ihre Mutter deren Nerven im neusten Pixar-Film Brave beinahe blank liegen
Story:
Seit ihrer Geburt wird Prinzessin Merida aus dem Hause DunBroch darauf vorbereitet einst einen der erstgeborenen Stammhalter aus dem Clan der MacGuffins, Macintosh oder Dingwall zu heiraten. Doch Merida ist stur, stur und wild. Sie weigert sich in eine gezwungene Ehe gesperrt zu werden und nimmt ihr Schicksal kurzerhand selbst in die Hand. Nachdem sie beim Bogeschützenwettbewerb um ihre Hand alle in Grund und Boden geschossen hat, verweigert ihr ihre Mutter noch einmal jemals einen Pfeil in die Hand zu nehmen und endlich die Tradition zu akzeptieren. Wütend und traurig versucht Merida verzweifelt doch noch ihren Pflichten zu entkommen und bietet eine alte Hexe, die sie dank ein paar Irrlichten findet, um einen Zauberspruch. Doch leider bringt dieser nicht ganz genau die Wirkung die sich Merida eigentlich erhofft hätte.
Stil:
Pixar versucht sich hier zum ersten Mal an einem Historienfilm, da doch das Studio mit dem Schreibtischlämpchem, im Gegensatz zum Mutterhaus Disney doch eher auf zeitgenössische Produktionen fixiert war. Doch dieser Sprung gelingt den Machern ziemlich gut und man fühlt sich schon beim ersten Kameraschwenk in die verwunschenen schottischen Highlands versetzt. Auch wenn der Film immer noch der pixar’schen Tradition von Orginalproduktionen folgt merkt man doch dass man sich bei diesem Märchen offensichtlich von vielen keltischen und angelsächsischen Legenden aber auch von den Erzählungen der Gebrüder Grimm oder Hans Christian Andersen hat inspirieren lassen sogar ein bisschen von Hayao Miyazaki ist spürbar. Dass dann auch bei der Musik stets das richtige Highland Flair aufkam, engagierte man Patrick Doyle, der mit seinen Dudelsack, Harfen und Bodhrán-Klängen mehr als einmal mein Trommelfell massierte. Dass dann Mumford & Sons auch noch einige Songs beisteuerten setzen dem Haggis dann nur noch das Sahnehäubchen auf.
Charaktere:
Mit Merida hat Pixar zum ersten Mal einer Frau eine Hauptrolle zugestanden, die dann auch durch und durch der typischen Disney-Prinzessinnen Tradition folgt (haha welch Ironie), mehr zu sein als das was die Tradition von ihr verlangt. Doch anstelle der Liebe ihres Lebens zu begegnen, muss sich Merida mit ihrer Mutter auseinander setzen, wobei hier Disney/Pixar wahrscheinlich das jahrhundertelange Sterben der Disney-Prinzessinnen Mütter wieder ausbügeln will. Kelly MacDonald als Merida spielt den rothaarigen Wildfang mit Bravour und ihr Akzent ist wie bei allen im Film einfach göttlich, nicht daran zu denken dass eigentlich Reese Witherspoon für die Rolle im Gespräch war. Emma Thompson als strenge Königin und Billy Connolly als sturer aber liebevoller und manchmal etwas tollpatschiger Vater sind ebenfalls herrlich und beweisen, dass es sich wirklich lohnt auch Schauspieler zu engagieren die diesem Akzent/Sprache auch mächtig sind. Die heimlichen Stars des Films waren aber übrigens für mich, auch wenn sie kein einziges Wort während des ganzen Films verlieren, Meridas kleine trollende Drillings Brüder.
Fazit:
Mit seinem ersten Ausflug in vergangene Zeiten beweist Pixar auch hier wieder mal, dass es nicht umsonst als das führende Animationsstudio auf der Welt angesehen wird auch wenn sich der Film stellenweise, mehr als jeder vorherige Pixarfilm, wie ein richtiger Disneyfilm anfühlte als, dass was man sich bisher von sprechendem Spielzeug oder verliebten Roboter gewöhnt war. Doch vielleicht lebt hier endlich wieder der alte Charme der Traumfabrik wieder auf und man sieht auch in Zukunft noch viele solcher Geschichten die den alten Disneycharme und den modernen Pixarstyle gekonnt miteinander verbinden….und wehe jemand sieht sich den Film auf Deutsch an, auch wenn die Nora Tschirner die Merida spreciht!
Zudem ist natürlich wie bei jedem Pixarwerk, der vorangehende Kurzfilm, diesmal La Luna, wärmstens zu empfehlen
Da freuen sich meine Tochter und ich schon ganz besonders drauf!
Lohn sich auch wirklich…besonders wenn man auf Rotschöpfe und Bären steht 😀
„La Luna“ fand ich großartig. Der Film insgesamt war mir dann fast schon ein wenig zu Disney-lastig. Zum Glück haben sie nicht noch gesungen 😉
Stimmt…aber von der guten Sorte und ohne singen halt ;)…zudem hab ich das Gefühl dass dann dafür „Wreck it Ralph“ ziemlich Pixarmässig wird 😀
Auf Wreck it Ralph setze ich auch all meine Hoffnungen 😉
Ich hätte den Film normalerweise sofort im Kino angesehen, wenn er im O-Ton laufen würde. Nun lief er eben schon auf Deutsch in einer Sneak (in 3D für 4 Euro…), da kann ich mich nicht beklagen. Vor allem weil die Tschirner eine tolle Merida abgibt 🙂
TSCHIRNER WIRD NIE SO TOLL SEIN WIE MACDONALD!!!…(obwohl ich die Nora ja normalerweise voll supi finde) 😛
Glaube ich dir. Aber ich will mich für den Preis erstens nicht beklagen und zweitens ist der Film auf Deutsch gar nicht einmal so schlecht.
Gute Kritik. Ich sehe das relativ ähnlich. Der Kurzfilm ist tatsächlich klasse und irgendwie sogar besser als der Hauptfilm. 😀
Danke 😀 Was ich einfach gemerkt habe ist, dass die Story eigentlich viel zu wenig episch war für dass was ich mir vom trailer versprach, hätte wirklich gedacht, dass Mor’Du so eine Art ShirKhan abgeben, der die ganze Zeit als ständige Bedorhung im Film wahrgenommen wird